Professor Joseph Rödl
Martin Neufert zeigt in seinen Bildern oft Stille – einerseits die klassische Form von Stillleben – Und er zeigt Bilder von stillem Leben. Von Blicken in und über weite Landschaften, Meeresblicke und Stadtlandschaften. Und er lädt uns ein in Räume einer Stadt. Auffallend bei Martins Stadtlandschaften….es ist kein Mensch darin zu sehen….Martin blendet sie einfach aus wo doch in Wirklichkeit italienische Innenstädte so quirlig belebt sind. Und wie mir Martin es sagte, es ja auch so war, als er dort malte. Dazu befreit Martin die Räume von allen ihn störenden Elementen, er räumt also auf für uns. Nichts soll die künstlerisch Idee stören, er ist der Architekt seines Bildes und unserer Sehnsucht. Neufert braucht wenig Wirklichkeit , er stellt seine eigene her. Ein Abbild der Wirklichkeit also, eine inszenierte Wirklichkeit. In der Differenz von vorgefundener Realität und der Realität des gemalten Bilde liegt der Kunstraum des Malers – Martin in den Bildern mit Schönheit und Stille… er erzählt von der Schönheit der Stille- von der Schönheit der Dinge.
Ob in den Bilder der Stadt oder am Meer, ob also in der großen Form oder in der Kleinteiligkeit des klassischen Stillleben. Wir reisen mit Martin und halten zuweilen in der Stille inne – Ganz nach der Erkenntnis:“ in der Stille sieht man mehr“. Und!! „im Stillen verharren erkennt man deutlicher“. Da öffnen sich Blicke und man sieht durch die Oberfläche hindurch und blickt tiefer.
Das kann Malerei. Das kann Stillleben. Das zeigt uns der Künstler. Um es mal auf bayerisch zu sagen… es ist ganz schön staad beim Neufert“. Man könnte sagen Martin Neuferts Stillleben führen eine starke Sprache und kreieren eine imaginäre Vertonung – in einer nur zur erahnenden Zeit. Damit schafft der Künstler …. eine emotionale Bindung zwischen Bild und Betrachter und gibt seinem Bild eine besondere Attraktion.